HENRY PURCELL (1659-1695)
Sieben Suiten im Quintenzirkel
Ulrich Eckhardt
am Kemper-Brüstungspositiv (1960)
in der Kirche zu Rodenäs (Nordfriesland)
Um 1600 die große Epochenwende in der Geistes- und Musikgeschichte: Was mit dem Beginn des Barockzeitalters in Europa begann, blieb für 300 Jahre gültig und ist noch heute wirksam für das Entstehen von komponierter Musik. Die Kirchentonarten wurden vom dualen Dur-Moll-System auf der Basis von zwölf Halbtönen abgelöst. Die Reduktion von sieben auf zwei Tonarten eröffnet neue Möglichkeiten des Ausdrucks und subjektiver Individualität. Um diese tonale Entdeckung und Erweiterung des Klangraums zu demonstrieren, sind die sieben Suiten und Einzelstücke dieser CD im Quintenzirkel angeordnet – eine Gelegenheit, Musik zu verstehen, um sie besser genießen zu können. …
Ein Jahrhundert vor Mozart nahm Henry Purcell alles auf, was neu war, und führte es genial zusammen zu einer Musik voller Heiterkeit – heiter in Moll wie in Dur. Als er diese Musik erfand und aufschrieb, war er kaum 20 Jahre alt. Reiche melodische und rhythmische Motive fand er in volkstümlich burlesken wie in gravitätisch schreitenden, bisweilen feierlichen höfschen Tänzen. Verzierungen und Synkopen setzen effektvolle Akzente. Die Musik in schlankem, durchsichtigem Tonsatz befindet sich mit klanglicher Raffinesse in stetiger Bewegung und macht
das Hören zur reinen Lust. … U.E.
Aufnahme: 18. / 19. Juni 2008, Kirche Rodenäs
Tontechnik: Manfred Burmeister, Neukirchen / NF
für die Kulturstation Zollhäuser Rodenäs e. V.
Remastering: Reiner Wirth 2022 Note&Ton
Note&Ton 2022 | Bestell-Nr. NTW 2201
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