Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen

Impressionen von Peter Wapnewski anläßlich eines Besuchs der Ausstellung „Jüdische Lebenswelten“ in Berlin (aus der „Zeit“, 1992)

Grafik Gabriele Burde

Am ersten Sonntag schon nach Eröffnung der Ausstellung mußte der Gropius-Bau wegen Überfüllung „vorübergehend geschlossen“ werden. Mehr als 10 000 Menschen drängten zum Wochenende in die „Jüdischen Lebenswelten“. Aber bald gab es auch Mißmut, Einwände, Zweifel. Die nicht zuletzt auch zu tun haben mit internen Querelen der miteinander hadernden Gruppen der Berliner Judenschaft. Die Kritik gilt vor allem dem, was hier fehlt oder zu fehlen scheint. „Wo ist das Blut?“ empörte sich ein prominentes Mitglied der „Jüdischen Gruppe“. Es sei nicht hinzunehmen, daß helle Lebenswelten vorgeführt werden, ohne von den Dunkelheiten der Todeswelt Zeugnis abzulegen, von dem jahrtausendealten jüdischen Schicksal der Erniedrigung, der Vertreibung, der Schoa.

Zuviel, so meint man wohl, der Demonstration von Schönheit, von Weisheit, zuviel des Schmucks. Zuviel von Ritus und Sitten, von Gelehrsamkeit, von Künsten und Wissenschaft. Zuviel von den Schichten der bürgerlichen Assimilation und gesellschaftlichen Anpassung. Zuviel von dem, was Juden sein und wirken konnten innerhalb der begrenzten Zeiten des Gelingens, in den kargen Gebieten, da man sie sich selbst und ihrem Gesetz überließ. Und zuwenig vom erzwungenen Scheitern, von der Not der Verfolgung, der beharrlichen Gegenmacht der Zerstörung.

Anspruch und Wirklichkeit dieser Ausstellung bedacht, erweist sich diese Kritik als unangemessen.


Foto Margret Nissen

Noch nie seit ihrem Bestehen haben die Korporation der „Berliner Festspiele“ und ihr Intendant eine Ausstellung von diesem Ausmaß, diesem Anspruch und Gewicht vorbereitet und durchgeführt. Der erste Entwurf entstand vor zehn Jahren oder mehr. Fünf Jahre arbeitete ein wissenschaftlich fundierter Beirat, drei Jahre lang widmete sich ein Team von etwa zehn Mitarbeitern ausschließlich dem fordernden Unternehmen. An die zehn Millionen Mark wurden aufgewendet, 350 Leihgeber mußten – und das zuweilen mit passioniertem Aufwand an Geschick und listiger Überredungskunst – bewogen werden, sich für einige Monate von ihren Kostbarkeiten zu trennen, zweieinhalbtausend Objekte im ganzen, deren blanker Versicherungswert an die 900 Millionen Mark beträgt. Zweihundert Kuriere reisten an, buchstäblich aus aller Welt, viele den Koffer mit Handschellen neben sich auf dem Nachbarsitz. Hektisch-phantastisches Vorspiel der großen Inszenierung.

Die Akzeptanz, wie es in unserem gequälten Deutsch heißt, erweist sich als groß, und der voluminöse Katalog ist in erster Auflage bereits vergriffen. Was indes die eingangs erwähnten Einwände angeht, so berufe ich mich bei Erwägung der Aufgabe des kritischen Geschäfts auf Goethe. Kritik, so meinte er, hat sich an drei Fragen zu halten: „Was hat sich der Autor vorgesetzt? Ist dieser Vorsatz vernünftig und verständig? Und inwiefern ist es gelungen, ihn auszuführen?“

Fragen wir also: Was hat sich der Autor vorgesetzt? Der Autor, das sind in diesem Falle die Ausstellungsleiter, die man heute in unserem lässigen Deutsch wohl auch Ausstellungsmacher nennt: Andreas Nachama und Gereon Sievernich. Sie haben das blutige Mahnmal an der Wand der Geschichte nicht etwa übersehen, sondern sie haben es aufgenommen, zum Anlaß genommen: das Datum der fünfzigsten Wiederkehr jener schaurigen „Wannsee-Konferenz“ (20. Januar 1942), in der bei anschließendem Frühstück und Cognac auf Einladung des „Judenkommissars“ Reinhard Heydrich die Auslöschung der Juden Europas geschäftsmäßig beschlossen und besiegelt wurde. Der Gedanke ist einleuchtend und überzeugend, daß man, wofern das überhaupt menschenmöglich ist, den Tod angemessen nur betrauern kann, wo man Leben erkannt und verstanden hat. Was nicht den Völkermord verdrängen oder ignorieren, sondern ihn durch Setzung des Kontrapunktes überhaupt erst erkennen heißt (was noch nicht bedeutet: begreifbar machen). Der Kontrapunkt, das ist, um es mit den Worten des Intendanten, der Festspiele, Ulrich Eckhardt, zu sagen, die hier „erstrebte ganzheitliche Betrachtungsweise (…): Leben und Arbeiten, Denken und Glauben, Kultur und Alltag sollen im Zusammenhang gesehen werden – und im Mittelpunkt das Wort, rituell und weltlich, als das Verbindende.“

Das leuchtet ein; wollte man jedoch, angesichts einer Aussparung eben der anderen, der Todes- oder Tötungswelt, diesem Konzept mit Zweifeln begegnen, so sei man verwiesen auf den Ort, nämlich Berlin. Denn die Ausstellung und also der Gropius-Bau stehen nicht in selbstgerechter Isolation da. Wenige Schritte nur, und man befindet sich auf dem „Prinz-Albrecht-Gelände“, wo sich die SS, die Gestapo und das sogenannte Reichssicherheitshauptamt niedergelassen hatten und ihr mörderisches Gedanken- und Handwerk übten, ausübten. An diesem Ort zeigt eine Dauerausstellung die „Topographie des Terrors“, komplementär zu ihr kann sich die andere, die Welt gegenüber im Gropius-Bau aus eigenem Recht behaupten.

Aber damit nicht genug. Vielmehr liefert und leistet Berlin zu diesem Ausstellungsereignis das, was in unserem bemühten Deutsch ein Rahmenprogramm heißt. Das indes in seiner Abundanz unter diesem marginalen Titel kaum Platz hat. Um Weniges nur zu nennen: Da ist, gleichfalls im Gropius-Bau, als Veranstaltung des Berlin Museums das Getto Lodz 1940 bis 1944 festgehalten. Da ist „Am Großen Wannsee“ das Haus der mörderischen Konferenz als Gedenkstätte eingerichtet und eröffnet worden. Da sind die jüdischen Friedhöfe Berlins in der Trauerhalle des Jüdischen Friedhofs Weißensee dokumentiert. Da behandelt ein Vortrag nach dem anderen Geschichte und Schicksal des jüdischen Volkes, wird Musik aus jüdischer Tradition gespielt, widmen sich Akademien, Theater und Film Abend für Abend dem großen Thema.

Dies alles recht bedacht und als großes, bewegendes und sich wechselseitig ergänzendes und bestätigendes Ensemble gesehen, kann (Beantwortung der ersten Goetheschen Frage) erfaßt, kann verstanden werden, was denn sich der Autor vorgesetzt hat. Was zugleich die Antwort auf die zweite Frage einschließt: Der Vorsatz gilt uns als so vernünftig wie verständig.

Bleibt die dritte Frage, die nach dem Gelingen der Ausführung.

Der Herr gebietet Mose im 26. Kapitel des Buches Exodus, ein Zelt fertigen zu lassen als kostbaren Schmuck und Schutz der die zehn Gebote bewahrenden Bundeslade. „So machten alle Künstler unter den Arbeitern die Wohnung aus zehn Teppichen von gezwirnter feiner Leinwand, blauem und rotem Purpur und Scharlach, und Cherubim waren eingewebt in kunstreicher Arbeit.“


Das Zentrum des Gropius-Baues ist sein Lichthof, der notwendig zum Kernpunkt jeder Ausstellung wird. Der Architekt Jan Fiebelkorn hat einen überzeugenden Gedanken in Form umgesetzt. Er hat das Stiftszelt des Mose zwar nicht nachgebaut (was so vermessen wie technisch unmöglich gewesen wäre), aber er hat seine Aufgabe als Analogie verstanden und in entsprechendem Verfahren ein Zelt errichtet: sechzehn Meter lang, acht Meter breit, sieben Meter in der Höhe schützen Seidenplanen, innen purpurn und außen bronzefarben, das kostbarste Gut der Ausstellung. So waren einst die Abmessungen des gottgebotenen Heiligtums: „Die Länge eines Teppichs war achtundzwanzig Ellen und die Breite vier Ellen, und alle waren von einem Maß …“

Das kostbarste Gut, das sind die religiösen Schriften des alten Israel. Hier sind Handschriften versammelt, wie man sie zuvor in dieser Zusammenstellung und Zusammenführung nie gesehen hat. Ihre Schönheit wie ihr Wert geben den Betrachtern eine anrührende Ahnung vom Glauben, Denken und Fühlen des alten Israel sowie der künstlerischen Umsetzung der sich im Wort verkündenden Frömmigkeit. Das Wort als Gesetz, als Botschaft und Vermittlung, über zweitausend Jahre hin Stachel des Lehrens und Lernens für die über die Welt hin verstreuten Kinder des Gottesvolkes. Das Wort als kunstvoll gemalte Preziose, hier sind Codices zu bestaunen, deren Schönheit im zierlich geschriebenen Buchstaben, im goldplattierten Bild Gleichnis der Herrlichkeit des durch sie vermittelten Gebotes ist. Mensch und Tier im Bildnis, tausendfach. Man erinnert sich des herrischen Verbotes im Dekalog („Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist“, 2. Mose, 4); erinnert sich der rigorosen Orthodoxie rabbinischer Gelehrter, die aus dem Gebot nicht nur das Verbot einer Verehrung von Gottes- und Kultbildern ableiteten, sondern jegliche bildliche Darstellung von Mensch und Tier verpönten; gottlob, falls diese Interjektion hier erlaubt ist, ohne weitreichende Folgen. Wie übrigens der üppige Bilderschmuck dieser Codices beweist. Müßig, den konzentrisch sich windenden Weg vom äußeren Kreis über die inneren Schichten zu diesem Zentrum hin zu beschreiben. Man muß ihn nachgehen und ihm nachgehen, der sowohl thematisch wie regional gegliedert ist, sich aufteilt in zwanzig Räume. Wobei der innerste Raum wieder aus elf Inseln besteht. Eine „Bücherlandschaft“, vorführend in exemplarischer Andeutung, was in zweitausend Jahren dem weltlichen wie dem religiösen Sinn und Bedürfnis des Judentums die Feder führte: Tradition und Wandel; Aufklärung und Mystik; Politik und gesellschaftliches Leben, Heine und Börne und die Salons der klugen jüdischen Damen in Berlin; Moses Mendelssohn und die Juden Amerikas in ihrem Selbstverständnis; Zentren jüdischer Kultur in der beginnenden Moderne: Wien, Warschau, Prag, Wilna, – und immer wieder Berlin. Im Zentrum aber dieses Zentralbereichs, unter den Deckenbahnen des Zeltdachs, die kostbarsten hebräischen Handschriften des Mittelalters: „Bibeln, Machsorim, Haggadot und andere religiöse Schriften“. Da verlangt es den Laien dringlich nach sprachlicher und begrifflicher Unterweisung, und so sei dankbar hingewiesen auf das kleine Glossar, das dem „Wegweiser durch die Ausstellung“ beigegeben ist. Denn es bedarf der Worte, bedarf ihrer Kenntnis, um diesem Monument des Wortes mit annäherndem Verstehen gerecht zu werden.

Außer auf den „Wegweiser“, der aufs willkommenste entlastet vom Gewicht des mit jeder neuen Ausstellung ausladender sich spreizenden Begleitmaterials, ist hinzuweisen auf die enzyklopädische Leistung des großen, 755 Seiten umfassenden Katalogs, reich bebildert herausgegeben von Nachama und Sievernich und im „Jüdischen Verlag“ bei Suhrkamp erschienen; und schließlich auf den Band der „Essays“, erschienen im gleichen Verlag. In ihm Artikel, die versammeln, was die Geschichtswissenschaft, was Orientalistik und Judaistik und Theologie und Kunstgeschichte und Paläographie und Zeitgeschichte zum Gegenstand dieser Ausstellung kompetent zusammengetragen haben.

Womit die dritte Frage des Goetheschen Kritik-Katalogs beantwortet ist: die nach dem „Gelingen“.


Den Lichthof umgrenzt ein Umgang, hier bezeichnet als Raum 21. Er liefert eine „Enzyklopädie der Judenfeindschaften“, erinnert an Verfolgung und Vertreibung und an den Holocaust. Aber die Verantwortlichen haben sich einem Konzept verpflichtet auch hier. Man findet in dieser Region nicht die Verlautbarungen der Verfolger und der Henker. Es sollten die Dokumente und Dokumentationen der Opfer „rein“ erhalten bleiben, sie sollten nicht vermischt werden mit den Manifestationen der Täter – zu ihnen führt der Weg über die „Topographie des Terrors“ und die„Wannseevilla“.

Man kreuzt, dem Gropius-Bau zustrebend, den „Fanny-Hensel-Weg“. Und steht – im Raum 9 – vor den Zeugnissen der Familie Mendelssohn, erinnert sich oder erfährt, daß der komponierende Wunderknabe Felix schon im Alter von sieben Jahren zum Christentum konvertierte, und blickt ein wenig irritiert auf das silberne Taufgeschirr seines Nachfahren aus dem Jahre 1890. Denkt auch an Henriette Herz, sie war immerhin schon 53, als sie sich zum lutherischen Glauben bekannte; denkt an die „heimliche Taufe“ des Harry Heine, der eines Tages (es war der 28. Juni 1825) Heinrich hieß, da war er 28 Jahre alt und wollte beides sein und beides nicht sein, Jude und Christ.

Man hat es so oft gehört, das Wort Heines, daß man seine schriftliche Realität kaum für glaublich hielt, aber da entziffert man im Raum 20 die Rückseite eines Manuskriptblattes, und es bewegt einen auch hier dieses unbestimmbare Gefühl aus Staunen und Bewunderung und Beschämung und Verwunderung, das einen auf keinem Schritt durch diese Räume verläßt – man liest also: „Der Taufschein ist das Entre Billet zur Europäischen Kultur.“

Dieses Entre Billet hat den Ausstellungs-Verantwortlichen die Entscheidung darüber nicht immer leichtgemacht, wer denn ein Jude sei. Ein von bornierten Wahnvorstellungen geprägter Rassenbegriff stand nicht zur Debatte, und was den Taufschein der assimilationsgeneigten Juden angeht, so macht er sie ja oft genug eben nur dem Scheine nach zu Christen. (Wie es denn mit den nichtjüdischen Christennicht anders steht.) Grundsätzlich hat man sich an die Vorstellung gehalten, daß die zweite Generation nach der Konversion kaum mehr als „jüdisch“ zu gelten habe, – das mag man hinnehmen, eben weil es ein definitiv entscheidendes Kriterium nicht gibt.

Die Ausstellungsmacher sprechen bescheiden von einer „Skizze“, die sie geleistet haben mit ihrem Werk. Der Besucher wiederum, auch nach Stunden geduldiger Betrachtung, wird nur die Skizze einer Skizze liefern können. Was hier erscheint als ein Universum, als ein Kosmos und eine Enzyklopädie, ist doch nur Stückwerk, ist Resultat „selektiven Verfahrens“. (Wohl der Generation, und sie ist zu beneiden, die eines Tages dieses Wort ohne Erschrecken ausspricht. Bis dahin gilt dem Worte „eklektisch“ der Vorzug.)

Man weiß, es gibt gegenüber dem auswählenden Verfahren – auf welchem Gebiet auch immer – keinen billigeren Einwand als den der mangelnden, den der übermäßigen Berücksichtigung. Daß Auswahl nicht vollständig sein kann, liegt in der Bestimmung des Begriffs; daß sie Anfechtungen ausgesetzt ist, liegt in der Wirklichkeit ihrer Praxis. Unausgewogenheit dank peinlichster Beachtung eines Proporzes zu vermeiden hätte das Projekt scheitern lassen. So daß ich angesichts von Vakanzen und Disproportionen lediglich im Sinne eines verwunderten Bedauerns (zum Beispiel) feststelle, daß Karl Marx, der als politisch-philosophischer Denker dieses Jahrhundert nachhaltiger bewegt, erschüttert und ruiniert hat als jeder andere Kopf (Nietzsche eingeschlossen), lediglich durch zwei Dokumente vertreten ist (im Raum 20,5), darunter mit dem furchtbaren Pamphlet „zur Judenfrage“. Es ist wahr, mit sechs Jahren schon machte man den Rabbiner-Enkel zum Christen, und doch wird man ihn als politischen Philosophen nicht verstehen, wenn man ihn nicht auch aus seiner jüdischen Herkunft versteht.


Juden sind Menschen, die sich definieren durch eine Heimat, in der sie nicht leben. Das Volk in der Diaspora, das – einzigartig als kulturanthropologisches Phänomen – über 2000 Jahre hin sein Wesen, seine Natur, seine „Identität“ auch in Wandel und Anpassung bewahrt hat. Man kann statt „Identität“ hier wohl auch „Treue“ setzen.

So wird es denn auch Lise Meitner, die große Physikerin, die aus Berlin vertrieben wurde und deren schmalen Gelehrtenkopf man im Raum 20,6 betrachten kann, nur milde verwundern, daß sie seit einiger Zeit aufgenommen wurde in das monumentale Kuriosum jener Ruhmeshalle an der Donau, die „Walhalla“ heißt. Die Ruhmeshalle dieses Raumes 20,6 steht ihr besser an.

Es leben heute etwa 8500 Juden in Berlin. In der Weimarer Zeit waren es zwanzigmal so viele. 55 000 von ihnen wurden ermordet.

Wenn ich, den Gropius-Bau verlassend, an der Station Anhalter Bahnhof einsteige in die S-Bahn und aussteige im Bahnhof Grunewald, dann hält der Zug neben einer Rampe. Auf ihr wurden die Juden Berlins verladen in Güterwagen und abtransportiert, nachdem sie in langem Zug durch die Straßen getrieben worden waren. Auf den Vorplatz des Bahnhofs hat man einen sperrigen Holzbalken gelegt, darauf ist zu lesen: „Im Gedenken an die Menschen, die von diesem Bahnhof deportiert wurden. 18. Okt. 1941-18. Okt. 1987“.

In dem der Schoa gewidmeten Raum (20,8) stößt man auf das Wort Primo Levis, der sich 1987 das Leben nahm, weil ihm Auschwitz 1944 das Leben genommen hatte: „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“

Peter Wapnewski, Die Zeit, Nr. 6/1992