Die Zentrale der Berliner Festspiele mit Galerie und Infoladen am Zoo 1977 bis 2000
In den letzten Jahren hat Eckhardt auch für seine GmbH ein festes Dach gesucht, so als könnte eine Immobilie seinen Schutz ersetzen. Nach Gedankenspielen mit dem Schiller Theater und dem Martin-Gropius-Bau hat er es schließlich in der ehemaligen Freien Volksbühne in der Schaperstraße südlich des Kurfürstendamms gefunden. Pünktlich zum Amtsantritt seines Nachfolgers, Joachim Sartorius, ist man umgezogen. Ob man dort, tief im Westen, je wieder ein urbanes Laboratorium wird aufbauen können, wie es die Festspiele zu ihren besten Zeiten mal waren? Das war zwar nur wenige tausend Meter weiter nördlich, im Bikinihaus am Breitscheidplatz, aber mittiger gings damals nicht als mit der Gedächtniskirche nach vorne raus und dem Affenfelsen vom Zoo im Rücken. Laut gellten die Pavianschreie in Ulrich Eckhardts Büro. Sie wissen es nicht, aber er wird sie vermissen. Und die Politik wird, nach erstem Aufatmen, auch ihn vermissen, spätestens nach der ersten Peinlichkeit auf Weltniveau.
Harald Jähner, Berliner Zeitung, 30. 12. 2000
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